Unser Verein:

Institution für Obdachlose
seit 40 Jahren

Ziele und Aufgaben:

Wohnzimmer für Menschen ohne Wohnung

Der gemeinnützige Verein „Projektgruppe Bahnhofsviertel e.V.“ wurde 1983 in Frankfurt am Main gegründet. Der Verein betreibt den Tagesaufenthalt und die Fachberatungsstelle Teestube Jona, welche 1985 eröffnet wurde und somit eine der ältesten Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe in Frankfurt darstellt.  

Ferner verfügt der Verein über ein Haus in Frankfurt-Sindlingen, in welchem Zimmer an zuvor wohnungslose Menschen vermietet werden. Sozialarbeiterische Unterstützung können die Mieter*innen hier durch das Ambulant Betreute Wohnen des Vereins erhalten. 

Der Verein hat zum Ziel „Menschen am Rande unserer Gesellschaft“ mit seinen unterschiedlichen Angeboten konkret zu helfen, „Sprachrohr der Menschen in Not“ zu sein und allumfassende Hilfeleistung zu gewährleisten. 

Gremien:

I. Vorstand

Der Vorstand besteht gemäß Satzung aus mindestens zwei Personen, die von der Mitgliederversammlung auf die Dauer von vier Jahren gewählt werden. Der Vorstand arbeitet ehrenamtlich und entscheidet gemeinsam mit den Mitgliedern über die Ausrichtung des Vereins.

1. Vorsitzender

Dr. Daniel C. Schmid

2. Vorsitzender

Kai Dau-Schmidt

II. Mitglieder-
versammlung

Die Satzung sieht vor, dass Mitglied des Vereins jede natürliche Person werden kann, die das 18. Lebensjahr vollendet hat. Juristische Personen können Mitglied werden, wenn sie ihrem Wesen nach oder auf Grund ihrer Satzung einen karitativen Auftrag wahrnehmen. Über die Aufnahme entscheidet der Vorstand.

Ein Mitgliedsbeitrag wird derzeit nicht erhoben. Voraussetzung für die Aufnahme ist die Identifikation mit den Zielen des Vereins. Mindestens alle zwei Jahre findet eine Mitgliedversammlung statt. Die Mitglieder haben in der Satzung definierte Beratungs- und Entscheidungsrechte. U.a. entlasten sie den Vorstand.

III. Freundeskreis

Zum Freundeskreis der Teestube Jona gehören Menschen, die den Verein ideell, materiell oder finanziell unterstützen.

Mitglieder des Freundeskreises erhalten regelmäßig Informationen über den Verein und werden zu verschiedenen Veranstaltungen eingeladen

Vereinsgeschichte:

Engagierte Menschen gründen Verein

Der Verein wurde 1983 von Bürgerinnen und Bürgern aus Frankfurt und der Umgebung gegründet. Einer der Initiatoren und treibende Kraft war der katholische Pfarrer Heinz-Manfred Schulz, der zu dieser Zeit Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde in Eschborn war. Aus dem Umfeld der Gemeinde schlossen sich rund ein Dutzend Personen dem „Projekt“ an. Gemeinsam hatten sie das Ziel, sozial Benachteiligte im Frankfurter Bahnhofsviertel zu helfen. Aus diesem karitativen und gesellschaftspolitischen Ansatz wurde der gemeinnützige Verein „Projektgruppe Bahnhofsviertel e.V.“ gegründet.

Dialog mit Hilfsbedürftigen

In der Anfangsphase kümmerten sich die Mitglieder persönlich um die Not der Menschen im Bahnhofsviertel. Um für die Arbeit gerüstet zu sein, bildeten sich die Mitglieder fort. U.a. besuchten sie Obdachloseneinrichtungen in München und Hamburg. Einige Mitglieder hospitierten bei anderen Obdachloseneinrichtungen im Frankfurter Bahnhofsviertel. Die Mitglieder gingen regelmäßig durch die Straßen und suchten aktiv das Gespräch mit den Menschen.

Eröffnung Begegnungsstätte

1985 eröffnete der Verein gegenüber dem Südeingangs die Teestube Jona. Das ehemalige Ladenlokal diente sowohl als Teestube für Hilfsbedürftige als auch als Projektraum für Arbeitstreffen oder Diskussionsabende.

Im wöchentlichen Rhythmus fanden Treffen statt, um die Arbeit und der Hilfe für Menschen die am Rande der Gesellschaft waren, zu sprechen. Allen Beteiligten wurde nach kurzer Zeit klar, dass das Leid vieler Menschen nicht allein durch Hilfeleistungen vor Ort beseitigt werden kann. Man war sich einig, dass bereits die Wurzeln dieser gesellschaftlichen Fehlentwicklungen behandelt werden muss, wie zum Beispiel der Schaffung bezahlbarer Wohnungen.

Sprachrohr der Ärmsten der Stadt

Der Verein hat deshalb sich auf die Fahnen geschrieben, auch Anwalt und Sprachrohr der Ärmsten zu werden. Fortan meldeten sich die Mitglieder zu aktuellen Themen der Stadtentwicklung zu Wort und schrieben regelmäßig offene Briefe an die Politiker und Entscheidungsträger der Stadt. Mittels Aktionsständen und Transparenten in der Fußgängerzone machte der Verein auf die Missstände der Gesellschaft aufmerksam. Der Verein setzte sich für den sozialen Wohnungsbau ein und wehrte sich gegen die Vertreibung der Obdachlosen aus dem Viertel rund um den Bahnhof.

Eignes Magazin „Abstellgleis“

Um auf die schwierige Lage der Obdachlosen hinzuweisen, wurde das Magazin „Abstellgleis“ herausgeben. Autoren waren ausschließlich Obdachlose der Stadt. Ferner gab der Verein regelmäßig Publikationen heraus, die sich mit der schwierigen Situation der Menschen auf der Straße befassten.

 

Werkstätte und Kreativ-Atelier

Neben der Öffentlichkeitsarbeit und der politischen Arbeit lag der Hauptfokus auf der Unterstützung hilfsbedürftiger Menschen. So war die Begegnungsstätte der Dreh- und Angelpunkt für eine Vielzahl an Aktivitäten. Beispielsweise wurden in der Nachbarschaft zwei Werkstatträume angemietet. Einer diente der kreativen Arbeit mit den Besuchern, der andere fungierte als Ort für handwerkliche Tätigkeiten, wie beispielsweise dem Reparieren von Stühlen. In der Kreativwerkstatt entstanden Bilder und Objekte, die häufig das Leben und die Situation der Menschen im Bahnhofsviertel widerspiegelten. Um den Werken mehr Aufmerksamkeit zu schenken, wurden regelmäßig Ausstellungen in anderen Kirchengemeinden organisiert.

Ausbau Beratungs- und Leistungsangebot

In dieser Zeit wurde das Beratungs- und Betreuungsangebot kontinuierlich ausgebaut. Es fanden beispielsweise regelmäßig Treffen für Frauen statt.1995 wurden erstmal Reisen für Menschen in Not durchgeführt. Die erste Reise war ein einwöchiger Campingurlaub für Familien am Edersee.

Wohnhaus für Hilfsbedürftige

Seit 1995 ist der Verein im Besitz eines Hauses in Frankfurt Sindlingen. Dort können obdach- / wohnungslose Menschen für eine begrenzte Zeit in WGs wohnen mit dem Ziel, sie wieder an ein selbstbestimmtes Leben mit eigener Wohnung zu heranzuführen. Sozialarbeiter*innen stehen mit Rat zur Seite und begleiten diesen Weg.

Kontinuierlicher Ausbau der Fachberatungsstelle

Um die Hilfebedürftigen umfassend zu unterstützen, wurde im Laufe der Jahre das Betreuungs- und Beratungsangebot kontinuierlich ausgebaut.

Mitarbeiterteam wächst

Die Teestube Jona ist heute ein anerkannter Tagesaufenthalt und eine Fachberatungsstelle für Menschen in Not. Das Team besteht aus 15 Mitarbeitern in Voll- und Teilzeit sowie aus rund 20 ehrenamtlichen Helfern. Der Grundsatz der ersten Stunde „Jeder ist willkommen“ ist noch heute die Grundlage der Arbeit. Für viele Besucher ist die Teestube zum Wohnzimmer geworden. Hier können sie sich ausspannen und werden als Mensch geschätzt.

Finanzierung

Die Arbeit des Vereines wird heute zum Großteil durch die Stadt Frankfurt, den Landeswohlfahrtsverband Hessen und Bußgeldzuweisungen finanziert. Aber auch Einnahmen aus Spenden von Privatpersonen und Unternehmen sind unverzichtbar, um die Angebote allumfassend aufrechterhalten zu können.


Haben Sie Fragen zum Verein?
Haben Sie Interesse, Vereinsmitglied zu werden?

Telefon: 069 / 236125
E-Mail: vorstand@teestube-jona.de

Mehr Informationen zur Verbandstätigkeit:
https://www.der-paritaetische.de